„Das Finanz-ABC“

Vermittlung von Finanzkompetenz

Kautsky-Grundschule, Dortmund

Kooperationspartner:

SKM – Katholischer Verein für soziale Dienste in Dortmund e.V.

„Das Finanz-ABC“

Finanzerziehung in der Grundschule

Der Dortmunder Stadtteil Scharnhorst ist gekennzeichnet durch einen hohen Migrationsanteil sowie eine hohe Arbeitslosenquote. Viele Familien müssen in diesem Stadtteil mit geringem Einkommen auskommen oder ihr Einkommen durch Transferleistungen der Kommune aufstocken. Geringes Einkommen erhöht die Armutsgefährdung. Umso weniger

Einkommen im Haushalt vorhanden ist, umso besser muss das Geld für einen Monat geplant und eingeteilt werden. In der heutigen Zeit ist es einfach, Produkte in Raten zu finanzieren oder erst später zu bezahlen. Das birgt aber auch die Gefahr, schnell den Überblick über die eigenen Verpflichtungen zu verlieren. Und damit erhöht sich das Risiko einer Verschuldung oder gar Überschuldung.

Deshalb kann der angemessene Umgang mit dem Thema Geld nicht früh genug beginnen. Um die Schüler und Schülerinnen möglichst früh für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Geld zu sensibilisieren, fand im September und Oktober 2018 das Projekt „Das Finanz-ABC“ in der Kautsky-Grundschule im Dortmunder Stadtteil Scharnhorst statt. Zurzeit besuchen rund 315 Schülerinnen und Schüler die Kautsky-Grundschule.

Larissa Jakobsmeyer, Mitarbeiterin des SKM Dortmund e.V., führte das Projekt mit den Schülerinnen und Schülern der vierten Jahrgangstufe durch. Insgesamt vier Klassen lernten innerhalb von vier Wochen viel über das Thema Geld, und zwar auf spielerische Art und Weise.
Zunächst erarbeitete die Projektleiterin gemeinsam mit den Kindern die Entstehungsgeschichte des Geldes. Anhand von Gegenständen wurde die Entwicklung rekonstruiert bis zu der Form des Geldes, die wir heute kennen. Das heutige Geld – der Euro – wurde schließlich noch besprochen und ein Film über die Entstehung eines 10-Euro-Scheins angeschaut. Die Schülerinnen und Schüler wissen nun auch, wie sie die Sicherheitsmerkmale eines Euroscheins bestimmen können.
Schließlich wurde der Euro mit Währungen aus anderen Ländern verglichen und festgestellt, dass Geld aus anderen Ländern unterschiedlich viel wert ist. Die Kinder konnten von Zuhause Geld aus anderen Ländern mitbringen und von ihren Erfahrungen in ihren Heimat- oder Urlaubsländern berichten.
Ein Highlight für die Schülerinnen und Schüler war das Basteln eigener Geldscheine mithilfe von Stempeln in Scheinform.
Die Einnahmequellen in einer Familie wurden an der Tafel aufgelistet. Die vielen Ausgaben, die in einer Familie in einem Monat anfallen, wurden anhand kleiner Fähnchen gesammelt. „Was braucht eine Familie zum Leben?“ war die Frage, die die Kinder mit Stichworten auf den Fähnchen beantworten konnten. Um zu verdeutlichen, dass sich nicht alle Familien alles leisten können, wurden die Fähnchen letztlich auf das „Wichtigste“ reduziert. So konnten die Schülerinnen und Schüler sehen, dass es Dinge gibt, die etwas kosten, und die nichts kosten. Die Ergebnisse wurden abschließend auf einem Arbeitsblatt festgehalten.
Als letztes Modul beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen. Auf einem in Gruppenarbeit entworfenen Plakat wurden außerdem Sparmöglichkeiten im Team erarbeitet.

Als Anerkennung für die tolle Mitarbeit bekamen alle Kinder zum Abschluss ein Lesebuch überreicht.

Dortmund, 20.12.2018
Larissa Jakobsmeyer
Fachreferentin für Schuldenprävention SKM Dortmund e.V.